16.06.2023 - Rückschau des THV-Leistungssportausschusses auf die abgelaufene Saison Teil 1/3

In seinem Bericht blickt Christian Roch in seiner Funktion als Vorsitzender des Leistungssportausschusses im THV wie jedes Jahr auf die Leistungen der überregional aufgetretenen Vereinsmannschaften sowie der männlichen und weiblichen Landesauswahlteams zurück.

Vorangestellt sei dabei die klare Aussage, dass sich jedes Team und jede*r einzelne Athlet*in sowie Trainer*in den allerhöchsten Respekt verdient hat, sich dem höheren Leistungsanspruch dieser Ligen gestellt zu haben. Denn „Nur der Versuch macht kluch.“ oder „Nur wer etwas wagt, kann auch scheitern“. In Thüringen gibt es verhältnismäßig wenige Handballer*innen, und sehr wenige von ihnen opfern unheimlich viel, um sich vielleicht einmal den Traum von einer Bundesligakarriere zu erfüllen. Wie brauchen diese Vorbilder in allen Altersklassen, um den Handballsport auch in Thüringen weiterentwickeln zu können. Jegliche Form von Häme und Schadenfreude verbieten sich daher.

 

HBF Frauen Bundesliga

Der Thüringer HC darf sich über Platz 2 in der Abschlusstabelle und das Erreichen des Europa-Cup-Final-Four‘s freuen. Der Abstand zum Ligaprimus aus Bietigheim konnte vielleicht sogar ein wenig verringert werden. Trainer Herbert Müller formulierte zwar, dass mehr als Platz 2 derzeit einfach nicht drin sei. Wer ihn kennt, weiß aber auch, dass er längst darauf hinarbeitet, sein Team wieder fit für die Meisterschaft zu machen. Dabei wünschen wir viel Erfolg.

2. Liga Männer

Der ThSV Eisenach hat eine grandiose Saison mit dem Aufstieg in die stärkste Liga der Welt gekrönt. Auch teils herbe Rückschläge konnten das Team des Schweizers Misha Kaufmann nicht stoppen. Zum Saisonfinale fehlten beide Stammtorwarte, der Kapitän, der Spielmacher und nach früher roter Karte im entscheidenden Spiel in Coburg auch der Abwehrchef. Allen Umständen zum Trotz kämpfte sich Eisenach zum notwendigen Sieg in fremder Halle und darf nun den 3 Aufstieg der letzten 10 Jahre feiern. Bleibt zu hoffen, dass man wieder in der heimischen Werner-Aßmann-Halle spielen darf und sich die finanziellen und strukturellen Voraussetzungen diesmal günstiger als 2013 und 2015 darstellen. Wir freuen uns auf viele rasante Spiele in Liga 1.

3. Liga Frauen

Die jungen Damen des Thüringer HC (Durchschnittsalter U19) erlebten eine Saison mit einigen Höhepunkten, aber auch einigen Tiefschlägen. Tollen Ergebnissen gegen Teams aus dem oberen Tabellendrittel standen teilweise schwache Leistungen gegen Abstiegskandidaten gegenüber. Andauernd und auffällig waren die Verletzungssorgen im Team von Lydia Jakubisova, die schließlich selbst als Spielertrainerin versuchte, ihrem unerfahrenen Team Halt zu geben. Letztendlich wurde der Klassenerhalt über die Quali-Runde der Achtplatzierten aller Drittligastaffeln auch dank der Hilfe aus dem Bundesligakader geschafft. Glückwunsch dazu. Es ist wichtig, dass die THC-Talente auch weiterhin Erfahrungen auf diesem Niveau sammeln können.

4. Liga Frauen

Sowohl der SV Aufbau Altenburg (9. Platz) als auch der HSV Apolda (10. Platz) haben die Klasse in dieser Saison relativ sicher gehalten. Die beiden Trainer Ronny Bärbig und Ralph Börmel werden daher einigermaßen zufrieden auf das Spieljahr zurückblicken und planen ein weiteres Jahr in der Mitteldeutschen Oberliga. Hinzukommen werden wieder die Frauen des HBV Jena 90, die sich verlustpunktfrei durch die Thüringenliga spielten und ihr Aufstiegsrecht auch wahrnehmen werden. Wir wünschen allen Teams weiterhin maximale Erfolge.

4. Liga Männer

In der abgelaufenen Saison waren mit dem HSV Bad Blankenburg, dem SV Hermsdorf, dem HSV Apolda und dem HBV Jena 90 erneut vier Thüringer Teams am Start. Die Männer aus Bad Blankenburg um ihren erfahrenen Trainer Petr Hazl schlugen sich dabei mit Platz 9 am besten. Zwischenzeitlich durfte man sogar auf eine noch bessere Endplatzierung hoffen; Motivation genug also für die nächste Spielzeit. Gut geschlagen hat sich auch der SV Hermsdorf als Aufsteiger. So richtig geriet man nie in Abstiegsgefahr, so dass das Team um Trainer Mario Kühne relativ ruhig durch die Liga schipperte. Deutlich höheren Seegang hatte das Schiff HSV Apolda zu verkraften. Trainer Patrick Schatz stellte sein Amt daher relativ früh in der Saison zur Verfügung, ihm folgte Keeper Igor Toskoski, der fortan als Spielertrainer fungierte. Zum Saisonende rückte auch Trainerurgestein Ralph Börmel mit auf die Trainerbank, um die Kogge letztlich doch noch mit in den ruhigen Hafen Klassenerhalt zu führen. Letzteres schaffte der HBV Jena 90 mit dem im Winter verpflichteten Trainer Daniel Hellwig nicht mehr. Zwar schien nach dem Rücktritt von Sergio Casanova zunächst ein Ruck durch die Mannschaft zu gehen, letztlich wurden aber einfach nicht genug Punkte eingefahren. Das Team wird sich nach dem Abgang vieler Spieler vollkommen neu aufstellen müssen und wird in der Thüringenliga antreten. Der Sonneberger HV indes hat den Aufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga erneut geschafft und wird somit der neue 4. Vertreter des THV in dieser Liga sein.

 

Abschließend möchte ich erneut betonen, dass wir als Leistungssportausschuss immer gern für einen konstruktiven Austausch im Sinne der Weiterentwicklung unserer Thüringer Talente bereitstehen. Meldet Euch bei uns, wenn Ihr Fragen zu bestimmten Strukturen der Talententwicklung habt oder auch einfach nur unsere Unterstützung braucht. Wir haben in den vergangenen Jahren gemeinsam schon viel bewegt und wollen diesen Weg mit unseren Vereinen gemeinsam weitergehen. Dabei passieren auch uns Fehler, aus denen wir lernen wollen. Also bleibt mit uns am Ball…

 

Auf eine erfolgreiche Saison 2023/24.

 

Der THV-Leistungssportausschuss