Der Thüringer Handball-Verband und der DHB arbeiten Hand in Hand, wenn es darum geht, den Handball wieder in den Sportunterricht an den Thüringer Schulen zu bringen. Dazu hat der DHB ein neues Format geschaffen, das DHB-Lehrkräftezertifikat.
In Thüringen wird dieses Format nun gemeinsam mit dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung u. Medien (ThILLM) umgesetzt, wobei der THV seine Expertise als Sportfachverband einbringt.
Am vergangenen Dienstag (Gera) und Mittwoch (Eisenach) bildeten THV-Schulsportreferent Pierre Liebelt-Passarge bzw. THV-Verbandstrainer Christian Roch insgesamt 31 Sportlehrerinnen und Sportlehrer jeweils 4 Stunden weiter. Dabei ging es vor allem darum, den vorrangig an Grundschulen der Schulamtsbezirke Ost bzw. West arbeitenden Lehrkräften die Angst vor dem komplexen und körperbetonten Handballspiel zu nehmen und neue didaktische Ideen zur Vermittlung des Handballs an der Schule zu vermitteln. Dabei gingen die Referenten auf die drängendsten Herausforderungen im Schulalltag ein: viele Kinder, wenig Platz, heterogene Leistungs- und Motivationsvoraussetzungen der Kinder, Angst vor dem Spielgerät, komplexes Regelwerk usw.
Während der Weiterbildung agierten die Lehrer*innen selbst als Demo-Team und wurden dementsprechend selbst sportlich gefordert. Dabei entfaltete sich aus eigenem Probieren und Rückschlüssen aus dem selbst Erlebten eine für den Unterricht sinnvolle und umsetzbare didaktische Spielreihe. So gestärkt werden die Teilnehmer ihr neues bzw. aufgefrischtes Wissen nun in den nächsten Wochen im Schulalltag ausprobieren und dann zum 2. Teil des Workshops erneut zusammen kommen. Dann werden in weiteren 4 Stunden kleine Spiele und Übungen im Zentrum der Weiterbildung stehen, so dass die Umsetzung des Sportspiels Handball im Unterricht der Klassen 1-6 in vielfältiger und vor allem freudvoller Weise gelingen kann. Am Ende dürfen sich die Teilnehmer u.a. über die Aushändigung des DHB-Lehrkräftezertifikates freuen.
„Gemeinsam mit dem DHB geht es uns darum, wieder mehr Kinder schon in der Schule mit dem Handball-Virus zu infizieren. Dabei spielen Sportlehrerinnen und -lehrer natürlich eine gewichtige Rolle, denn von ihnen hängt es ab, ob Kinder mit unserer Sportart in Verbindung kommen und ob sie heiß darauf sind, Handball als ihr Hobby auch in ihrer Freizeit anzunehmen. Diese Kinder finden dann hoffentlich den Weg in unsere Handballvereine, wo sie von geschulten Übungsleitern gezielt technisch und taktisch weiterentwickelt werden sollten.“ umreißt Christian Roch die Idee der Projektes. „Sowohl Pierre als auch ich sind auf überaus motivierte und interessierte Lehrer*innen getroffen, die als Multiplikator unserer Sportart fungieren können. Ich möchte mich zudem bei Alexander Koke herzlich bedanken, der uns bei der erstmaligen Umsetzung mit seiner Expertise als Sportlehrerausbilder tatkräftig unterstützt hat.“
Damit dieses Projekt keine „Eintagsfliege“ bleibt, hat der THV mit dem ThILLM eine Vereinbarung über regelmäßige Angebote zur Lehrerweiterbildung getroffen und wird in den nächsten Jahren in allen Schulamtsbezirken entsprechende Veranstaltungen durchführen.
THV Bildungsausschuss