26.04.2018 - A-Jugend der SGS schreibt Geschichte

von links: Sven Simatschek (Betreuer), Maurice Eisenhuth, Leon Biehl, Justin Luhn, Robin Kaufmann, Tobias Wiegand, Lukas Schwanz, Sascha Reichel, Moritz Raddau, Florian Künstler, Kay Sachs (Trainer) 
unten: Lucas Meier 
Es fehlen: Enrico Luhn (Betreuer), Jonathan Karsch, Adrian Luhn 

Foto: Mike El Antaki

Die A-Jugend der Sportgemeinschaft Schnellmannshausen ist vergangenen Samstag sensationell Thüringenmeister 2017/2018 geworden.

Herzlichen Glückwunsch hierzu seitens des THV! 

Treffurt. (pl) „Thüringenmeister, Thüringenmeister,…“ schallte es um 13.50Uhr in der Normannsteinhalle Treffurt. Die A-Jugendmannschaft der SG Schnellmannshausen hat es geschafft und krönt sich mit einer phänomenalen Leistung im letzten Saisonspiel. 

Ein Finale zum Saisonende – besser hätte man das Drehbuch nicht schreiben können. Wer dieses Spiel verpasst hatte, war am Ende selber schuld. Das Endspiel bot alles was dem Handballsport auszeichnet. Leidenschaft, Wille, Euphorie, Kampfgeist und Emotionen. Mehrere Hundert Zuschauer fanden den Weg in die Halle und es entwickelte sich zum erwarteten, spannendem Spiel auf Augenhöhe.
Moritz Raddau brachte die SGS mit 1:0 (1.) in Führung ehe Daniel Bohrt im Anschluss per Siebenmeter ausglich (1:1/2.). Die SGS-Abwehr stand sehr konzentriert und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Im Angriff machte Lukas Schwanz wohl das beste Spiel seiner noch jungen Laufbahn. Er fasste sich immer wieder ein Herz, sprang ab und netzte nach Belieben. So traf er zum 5:4 (10.). Der ThSV Eisenach nahm wie schon im Hinspiel SGS-Rückraumwerfer Moritz Raddau in Manndeckung. Doch besser wie in Eisenach, hatte die SGS darauf die korrekten Antworten. Zwei klare Fehlwürfe der SGS brachten die Gäste wiederum ins Spiel. Daniel Bohrt setzte sich zum 5:6 (13.) durch. Auf Seiten der SGS sah Robin Kaufmann eine Zweiminütige Zeitstrafe. An dieser Stelle ist anzumerken, dass die beiden Schiedsrichter Nottrodt/Rudolph eine sehr souveräne Leistung zeigten und das Spiel zu jederzeit unter Kontrolle hatten. Jannis Förster nutzte die Überzahlsituation und erhöhte auf 7:9 (17.). Wieder vollzählig, kämpften sich die Schnellmannshäuser, getragen von den Fans, heran. Robin Kaufmann glich zum 10:10 (20.) aus. ThSV-Trainer Pascal Küstner nahm eine Auszeit (21.). Jannis Förster musste nun eine Zeitstrafe absitzen. Diese Gelegenheit nutzen die Schnellmannshäuser aus. Lukas Schwanz erhöhte auf 13:10 (24.). Leon Biehl bescherte vom Kreis den 16:12 (30.) Pausenstand. Zur Pausensirene gab es stehende Ovationen von den Rängen.
Die konzentrierte Leistung setzte sich auch im zweiten Abschnitt fort. Robin Kaufmann traf zum 20:15 (36.). Im Kasten konnte sich zudem Lucas Meier mit Paraden auszeichnen. Wieder war es Lukas Schwanz der den Ball im Kasten unterbrachte (26:19 /40.).
Der ThSV Eisenach ging nun in die offensive Manndeckung. Unruhig wurde es, als die SGS eine Zeitstrafe erhielt und kurze Zeit später gegen die Bank (wegen einer unsportlichen Äußerung) die Blaue Karte gezückt wurde. Allerdings überstand der Gastgeber auch diese Phase. Der ThSV Eisenach konnte nochmal den Abstand auf fünf Tore verringern (30:25/55.). Die Gäste mussten sich teilweise ankreiden, dass zu viele Abspielfehler, gerade bei Konterversuchen, gemacht wurden. „Unter Druck warfen wir serienweise die Bälle weg. Im zweiten Abschnitt haben wir die Deckung mehrfach umgestellt, die Schnellmannshäuser hatten stets eine Antwort. Uns fehlte die 100-prozentige Überzeugung, dieses Spiel siegreich zu gestalten.“, konstantierte Pascal Küstner (Trainer der Eisenacher).
Die endgültige Entscheidung brachte dann Tobias Wiegand mit dem 32:26 (58.). Den Schlusspunkt setzte Daniel Bohrt zum 33:28 (60.). Nach Abpfiff gab es dann kein Halten mehr bei den Schnellmannshäusern und es durfte gejubelt werden. Mit 11 Siegen, einer Niederlage, also 22:2 Punkten und mit 408 Toren, der besten Offensive der Liga und drei Punkten Vorsprung auf den ThSV Eisenach dürfen sich die Schnellmannshäuser nun Thüringenmeister 2017/2018 nennen.
Die junge Truppe um Trainer Kay Sachs, ist die erste Schnellmannshäuser Jugendmannschaft die den Titel der Thüringenmeisterschaft erringen konnte. In der kommenden Saison wird das Team der SGS geschlossen in die zweite Mannschaft aufrücken
Die Siegerehrung verzögerte sich zunächst. Der ThSV erwägte einen Protest, weil beim Gastgeber mit Justin Luhn ein C-Jugendlicher mitwirkte, was er jedoch schon die gesamte Saison über tat. Laut THV-Bestimmungen ist der Einsatz in bis zu zwei älteren Altersklassen möglich. Rein sportlich gab es am Ausgang ohnehin nichts zu deuteln.
„Die Jungs können alle sehr stolz auf sich sein. Es war eine super Saison und das Spiel heute hat gezeigt, dass sie sich den Titel auf alle Fälle verdient haben.“, freute sich der SGS-Vorsitzende Pascal Luhn.
Im Anschluss folgte dann doch die Siegerehrung für beide Mannschaften. Durchgeführt wurde Sie von Volker Krempel (THV) und Pascal Luhn (SGS).
Auf Seiten des ThSV Eisenachs musste Kreisläufer Elias Liebe die eine oder andere Träne verdrücken. Nicht nur weil Sie den Titel verpassten, sondern weil es zudem das letzte Spiel für ihm im Dress des ThSV Eisenach war. Er wechselt zur kommenden Saison in die A-Jugend Bundesligamannschaft der DJK Rimpar Wölfe.

SGS: Lucas Meier – Justin Luhn (3), Leon Biehl (5), Robin Kaufmann (6), Moritz Raddau (3), Tobias Wiegand (1), Lukas Schwanz (9/2), Sascha Reichel, Florian Künstler (2), Maurice Eisenhuth (4)

Text: Pascal Luhn