11.03.2019 - ThSV Eisenach sichert sich vorzeitig Staffelmeisterschaft in der 3.Liga

Die 1. Männermannschaft des ThSV Eisenach hat sich am Wochenende durch einen Sieg gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden (26:17) vorzeitig die Staffelmeisterschaft in der 3.Liga gesichert. Herzlichen Glückwunsch hierzu!

ThSV Eisenach mit vorzeitigem Teilerfolg

Wartburgstädter bejubeln mit nahezu 2.000 Zuschauern 26:17 (12:10)-Erfolg über die HSG Rodgau Nieder-Roden und die vorzeitige Staffel-Meisterschaft

Mit der Zielstellung, sofortige Rückkehr in die 2. Handballbundesliga der Männer, war der ThSV Eisenach in die Drittliga-Saison 2018/2019 gestartet. Der erste Schritt hierzu ist getan. Die Wartburgstädter sicherten sich vorzeitig den Titel in der Staffel Ost. Nahezu 2.000 Zuschauer bejubelten einen 26:17 (12:10)-Erfolg über die HSG Rodgau Nieder-Roden. Verfolger SG Nußloch mit Ex-Nationalspieler Christian Zeitz bezog zeitgleich eine klare 21:29-Niederlage bei der SG Leutershausen. Damit ist der ThSV Eisenach sechs Spieltage vor dem Saisonende nicht mehr von Platz 1 zu verdrängen. Nun konzentriert sich das Team um Trainerikone Sead Hasanefendic auf die Aufstiegsspiele im Mai, wahrscheinlich beginnend mit einem Heimspiel am 11.Mai 2019 gegen die HSG Konstanz. „Bis 31. März müssen alle aufstiegswilligen Drittligisten ihre Lizenzunterlagen einreichen, erst dann können wir Konkretes über die Aufstiegsrelegation sagen“, erklärte Eisenachs Manager Rene Witte. Dieser hatte im August die Manager-Aufgaben beim Traditionsverein übernommen, seitdem viel bewegt, Neues auf den Weg gebracht. „Mein Dank geht an  die Mannschaft und die Trainer, dem Team um das Team und unsere fantastischen Fans, die uns zuhause und auswärts so einzigartig unterstützen. Wir werden die folgenden sechs Ligaspiele zur Vorbereitung auf die Relegation nutzen. Wir müssen allerdings auch im Umfeld weiter wachsen“, betonte Rene Witte.

Von einer „gewissen Erleichterung“ und einem „schönen Gefühl“ nach dem vorzeitigen Titel in der Ost-Staffel sprach Kreisspieler Hannes Iffert. „Wir konzentrieren uns nun auf die Aufstiegsrelegation, nutzen die verbleibenden Meisterschaftsspiele, um Abläufe zu verfestigen und zu verfeinern sowie um noch mehr Souveränität zu erreichen“, fügte der 22-Jährige hinzu.

Nach Alarm mit Geduld aufgespielt

Der Abend hatte allerdings mit einem Aufreger begonnen. Die Mannschaft musste Hals über Kopf ihre Teamberatung vor dem Spiel abbrechen. Ein Orkan im Sportzentrum Katzenaue hatte einen Alarm ausgelöst. Alle mussten ganz rasch die Werner-Aßmann-Halle verlassen, dazu gehörten neben beiden Mannschaften auch sämtliche Helfer und die bereits im Hallenbereich befindlichen Zuschauer. Die herbeigeeilte Feuerwehr kontrollierte alle Räume und gab eine knappe Stunde vor dem Anpfiff grünes Licht. „Geduld war gefragt. Wir hatten Geduld, um am Ende souverän aufzutrumpfen“, skizzierte ThSV-Coach Sead Hasanefendic die Partie. Eine Torwurfeffektivität von gerade einmal 60 Prozent sei freilich kein herausragender Wert. Das hatte sicherlich auch mit der guten Torwartleistung auf der Gegenseite zu tun.

ThSV-Keeper mit Fangquote von über 50 Prozent

Die HSG Rodgau Nieder-Roden, das einzige Team, das im Saisonverlauf dem ThSV Eisenach eine Niederlage beifügte, gestaltete die erste Halbzeit überaus couragiert und mit effektivem Handball. Beide Teams agierten auf Augenhöhe. Beim 4:5 (11.) lagen die Gäste vorn, beim 7:7 (16.) erreichten sie letztmalig den Gleichstand. Der vor Tatendrang und Einsatzbereitschaft sprühende Daniel Luther (insgesamt 9 Tore) traf mit seinem 5. Treffer zum 8:7 (17.). Fortan gaben die Gastgeber, die dem leicht verletzten Alexander Saul eine Schonung auferlegt hatten, die Führung nicht mehr ab. Nach dem Seitenwechsel riegelten sie in der Abwehr ab, insbesondere im Innenblock mit Marcel Schliedermann, Duje Miljak und Daniel Luther, ließen nur noch 7 Gegentreffer zu. Der mit Beginn des zweiten Abschnittes ins ThSV-Gehäuse gekommene Blaz Voncina parierte 13 von 19 Bällen. Für Stanislaw Gorobtschuk (im ersten Abschnitt im ThSV-Kasten) und Blaz Voncina wurde eine Gesamtfangquote von nahezu 53 Prozent notiert! Aus der Abwehr initiierten die Hausherren ein temposcharfes Angriffsspiel, schraubten das Torepolster in die Höhe. Willy Weyhrauch traf zum 14:10 (36.) und 18:13 (43.). Einer sehenswerten Dublette zwischen dem in Abwehr und Angriff eingesetzten Oldie Duje Miljak und Justin Mürköster entsprang das 21:15 (47.). Adrian Wöhler versenkte einen temperierten Steilpass von Torhüter Blaz Voncina zum 24:15 (49.). Torjäger Timo Kaiser nutzte von 7 den Gästen zuerkannten Strafwürfen 6 zum Torerfolg, erhöhte mit insgesamt 9 Treffern seine Saisonbilanz auf 143 Tore.  Einfluss auf den Spielausgang hatte weder das noch die auf den Rängen für lautstarken Unmut sorgende Zeitstrafenverteilung. Mit Jonas Richardt, Yoav Lumbroso und Andrej Obranovic im Rückraum sowie Armend Alaj auf Linksaußen ging es in die Schlussphase. Yoav Lumbroso zauberte beim 25:17 (26.) für die Galerie. Youngster Jonas Bogatzki, für die letzten Minuten gekommen, schloss einen Tempogegenstoß zum 26:17 ab (58.). Jonas Richardt scheiterte an Torhüter Sandro Friedrich; den Gästen blieb eine Niederlage im zweistelligen Bereich erspart. Deren kleiner aber lautstarker Anhang unterstützte bis zur letzten Sekunde vorbildlich sein Team.

Torhüter der HSG Rodgau Nieder-Roden mit Fußverletzung ins Klinikum

„Gegen einen körperlich übermächtigen Gegner wurden wir im zweiten Abschnitt müde, vermochten unsere Torchancen nicht mehr zu nutzen“, resümierte Jan Redmann, der Coach der HSG Rodgau Nieder-Roden, der verletzungsbedingt mit Alexander Weber und Niklas Geck auf zwei wichtige Rückraumspieler verzichten musste. Jan Redmann gratulierte dem ThSV Eisenach zum Sieg und Staffelsieg, bescheinigte seinen Schützlingen im ersten Abschnitt eine gute Leistung. Die „Baggerseepiraten“, die HSG Rodgau Nieder-Roden, verloren in der 43. Minute ihren guten Torhüter Marco Rhein (der bis dahin 11 Bälle pariert hatte) nach einem Zusammenprall mit dem heranbrausenden kleinen Eisenacher Willy Weyhrauch mit schmerzhafter Fußverletzung. Der Keeper wurde nach der Erstversorgung vor Ort durch den stets in der Werner-Aßmann-Halle weilenden medizinischen Notdienst ins nahe gelegene St. Georg Klinikum eingeliefert, begleitet vom aufmunterndem Beifall der großen Kulisse. Ein Fußbruch wurde in der Röntgenaufnahme zunächst nicht festgestellt, doch eine starke Schwellung. „Inwieweit möglicherweise Bänder gerissen sind, wird die weitere medizinische Behandlung bei uns ergeben“, informierte Trainer Jan Redmann am Sonntagmittag. Marco Rein konnte am Abend mit einem per PkW aus Nieder-Roden angereisten Sportfreund  die Heimfahrt antreten. Der ThSV Eisenach übermittelte beste Genesungswünsche!

 

Statistik: ThSV Eisenach – HSG Rodgau Nieder-Roden 26:17 (12:10)

ThSV Eisenach: Gorobtschuk, Voncina, Kremmer; Iffert, Bogatzki (1), Wöhler (3), Luther (9/5), Miljak (3), Schliedermann (2), Richardt, A, Alaj, Streckhardt, Mürköster (2), Obranovic (1), Lumbroso (2), Weyhrauch (3)

HSG Rodgau Nieder-Roden: Rhein, Friedrich; Henkel, von der Au (2), Wunderlich, Kohlstrung (2), Stenger (1), von Stein, Weidinger (1), Hoddersen (2), Schopper, Kaiser (9/6), Keller

Siebenmeter: ThSV Eisenach 5/5 – HSG Rodgau 7/6

Zeitstrafen: ThSV Eisenach 6 x 2 Min. – HSG Rodgau 2 x 2 Min.

Schiedsrichter: Homa/Mehl

Zuschauer: 1.941

 

Bericht: Thomas Levknecht

Foto: sportfotoeisenach